Pro & Contra IKG Auen und Gewerbepark Lautertal

Die Debatte um die Entwicklung der Gewerbegebiete zwischen Süßen und Donzdorf (Gewerbepark Lautertal) und zwischen Süßen und Gingen (IKG Auen) wird im Süßener Gemeinderat sehr kontrovers diskutiert – auch in unserer Fraktion.

Wie in KW 39 angekündigt, wollen wir durch ein Pro von Wolfgang Bühler und ein Contra von Bernd Schweighofer die schwierigen Entscheidungen darlegen.

EIN PRO von Wolfgang Bühler:
Süßen hatte einmal über 3.500 Arbeitsplätze, heute sind es noch zirka 1.800 und es ist zu befürchten, dass es noch weniger werden. Deshalb ist eine weitere wirtschaftliche Entwicklung unabdingbar, um Süßen fit für die Zukunft zu machen. Dem entgegen steht der Schutz für die Umwelt, der immer wichtiger wird – siehe Klimawandel. Beides muss unter einen Hut gebracht werden und deshalb sind Kompromisse von allen Seiten notwendig. Eine Überplanung beider Gebiete in der bisher geplanten Größe, aber eine sehr behutsame und in die Zukunft gerichtete Entwicklung unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen und Umweltaspekten ist ein solcher Kompromiss, der es auch den anderen Gemeinden ermöglicht, auf unsere Linie einzuschwenken. Eine Blockade dagegen macht eine gute Zusammenarbeit mit den anderen Kommunen beinahe unmöglich.

EIN CONTRA von Bernd Schweighofer:
Es gibt gute Gründe, gegen die jetzige, sofortige Umsetzung des Gewerbegebietes Auen: Zeit, Wissen und Kreativität. In Deutschland werden jeden Tag 80 ha Böden versiegelt. Und das bei gleichbleibender Bevölkerungzahl. Wir stehen in der Verantwortung auf unserer Gemarkung, in unserem unmittelbaren Lebensumfeld, diesen maßlosen Verbrauch zu minimieren und neu und kreativ zu denken. Diese Art der flächigen Ausbreitung ist weder umweltverträglich noch attraktiv für unsere Stadt. Wir müssen uns die Zeit nehmen, die Entwicklung unserer Stadt und hierbei insbesondere Gewerbe und Wohnen, unter die Maxime Zukunftsfähigkeit und CO2-Neutralität zu stellen. Ein 'Weiter so' im Umgang mit unseren Böden wie bisher ist keine Option. Deshalb habe ich für die Halbierung der Bebauung des interkommunalen Gewerbegebietes Lauter und die Zurückstellung der weiteren Umsetzung des Gewerbegebietes Auen gestimmt. Ich freue mich auf weitere Gespräche im Süßener Gremium und mit den KollegInnen der beteiligten Nachbargemeinden, um gemeinsam zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.