Stellungnahme der FDP-AFW-Fraktion zur Einwohner-Versammlung am 14.06.2023

Sehr geehrter Bürgermeister Marc Kersting,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

  • Sie haben heute Abend vieles über die Projekte, die derzeit in unserer Stadt verwirklicht werden, gehört. Darunter ist auch das bisher größte Bauvorhaben, das jemals in Süßen realisiert wurde, nämlich der Um- und Neubau der Schulgebäude beim Schulcampus Bizet.
  • Noch vor gerade mal fünf Jahren war die damals eingeweihte Kultur- und Sporthalle das bis dahin größte realisierte Projekt.
  • Wenn die Stadt Süßen in so einem kurzen Zeitraum zwei so große Projekte schultern kann, dann zeigt es, wie leistungsfähig unsere Stadtgemeinschaft ist.
  • Das verdanken wir einer guten Verwaltung, einem engagierten Bürgermeister und – jetzt klopfe ich uns mal selbst auf die Schulter – auch einem Gemeinderat, der im Interesse der Stadt und seiner Bevölkerung Kommunalpolitik macht, auch wenn manche das vielleicht anders sehen.
  • Nicht vergessen darf man dabei aber auch alle ehrenamtlich Tätigen und ebenso alle Bürgerinnen und Bürger, die ihren Teil dazu beitragen, auch wenn es oftmals nur der finanzielle Beitrag in Form von gezahlten Steuern ist. Dass das aber trotzdem sehr wichtig ist, wissen wir alle. Denn ohne Geld ist keine Investition in die Zukunft der Stadt möglich.
  • Außer der Schulentwicklung Bizet, bei der man hoffen kann, dass sie den vorgegebenen Kostenrahmen nicht übermäßig überschreitet, gibt es weitere Großprojekte wie die weitere Sanierung des Hallenbades und das Ortsentwicklungskonzept – Bürgermeister Marc Kersting hat sie ja bereits erwähnt und vorgestellt. Wir als Fraktion wollen darauf hinwirken, dass das letztens vorgestellte Radverkehrskonzept des ADFC in das Ortsentwicklungskonzept einfließt, um Platz 1 der fahrradfreundlichen Kommunen im Kreis Göppingen zu erklimmen.
  • Damit sind die Investitionen jedoch noch nicht beendet. Spätestens im Jahr 2025 steht der Ersatz der Bizethalle an und weitere Investitionen in die Süßener Infrastruktur sind immer am Laufen so wie zum Beispiel die stetige Ertüchtigung des Rohrleitungsnetzes.
  • Unsere Feuerwehr erhält zwei neue Feuerwehrfahrzeuge im Wert von fast einer Mio. Euro und wie wichtig und gut diese Investition ist, haben unsere Feuerwehrmänner und -frauen erst in der letzten Nacht bewiesen, als sie in einem über acht Stunden dauernden Einsatz beim Großbrand in Gingen entscheidend dazu beigetragen haben, dass außer der Scheune keine weiteren Gebäude in Mitleidenschaft gezogen wurden. An dieser Stelle möchte ich unseren Feuerwehrangehörigen meinen Respekt und großen Dank aussprechen.
  • Der Ausbau der Ladeinfrastruktur und der Photovoltaik in Süßen schreitet voran. Das freut uns sehr, denn das war es, was unsere Fraktion bei den diesjährigen Haushaltsberatungen als unsere wichtigsten Anträge eingebracht hat. Ganz aktuell werden wir am kommenden Montag in der nächsten Gemeinderatssitzung ein weiteres Photovoltaikprojekt diskutieren.
  • Deshalb danken wir der Verwaltung für die schnelle Realisierung der Anträge, die uns zeigt, dass unser Wunsch vielleicht Wirklichkeit wird, eine vorbildliche Kommune im Bereich der erneuerbaren Energien zu werden.
  • Trotzdem bleibt noch Platz für vieles weitere, das in Süßen in Zukunft realisiert werden könnte: Am realistischsten ist das privat finanzierte Projekt auf dem ehemaligen Gibbs-Gelände, gleich hier gegenüber von unserer Kulturhalle. Aus diesem Bauvorhaben kann ein Leuchtturmprojekt werden, das weit über die Grenzen Süßens ausstrahlen wird. Davon sind wir von der FDP-AFW-Fraktion überzeugt. Aus unserer Sicht sehen das der Bürgermeister, die Verwaltung und der Großteil des Gemeinderats genauso, weshalb von dieser Seite große Unterstützung für die Realisierung des Projekts vorhanden sein wird.
  • Weitere Investitionen in und für die Zukunft werden teilweise schon diskutiert. So zum Beispiel die Errichtung eines Wärmenetzes, das eventuell schneller kommt als gedacht, wenn man sich die neuesten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Heizungsgesetz des Bundes anschaut.
  • Auch eine städtische Wohnbaugenossenschaft zur Schaffung und zum Erhalt von finanzierbarem Wohnraum ist denkbar.
  • Aber es könnten sogar weitere kühne Ideen Realität werden, wenn wir uns offen für Neues zeigen und vielleicht neue Wege beschreiten. Photovoltaik könnte an ungewöhnlichen Orten wie zum Beispiel dachähnlich zwischen den Schallschutzwänden am Ortseingang von Gingen kommend installiert werden. Weiterhin könnten in Absprache mit den Wehrgenossen Wärmetauscher im Mühlkanal installiert werden, um Energie zu gewinnen.
  • Sie fragen sich jetzt sicher, warum redet der da vorne nicht Tacheles, wieso sagt der nur positive Dinge und weshalb hängt der irgendwelchen Träumen nach.
  • Das mache ich ganz bewusst. Im Angesicht der vielen Krisen und Probleme in unserer Welt, auch eines Krieges in Europa, ist es mir ein Anliegen, uns alle dazu zu bewegen, einmal innezuhalten und uns gewahr zu werden, wie gut es uns im Grunde geht. Bei uns ist auch nicht alles Gold, was glänzt, das ist mir klar. Dennoch sollten wir uns alle eingestehen, dass wir nach wie vor sehr privilegiert leben dürfen und es keinem von uns fundamental schlechter gehen würde, wenn jede Einzelne und jeder Einzelne ein bisschen Verzicht üben würde und mehr für das Gemeinwohl und die Stärkung der Zivilgesellschaft und des Ehrenamtes einstehen würde.
  • Das dient letztlich auch unserer wertvollen Demokratie!

Vielen Dank und Grüße

Wolfgang Bühler
Fraktionsvorstitzender FDP-AWF Süßen